TM Rotschönberg ist ein ebenso umtriebiger wie einfallsreicher und vielseitig talentierter Künstler. Das riesige Haus im Wald bei Obergruna ist zur Galerie geworden, in der sich allerdings in diesem Jahr nicht so viele umschauen wie bei der Premiere der offenen Ateliers 2001. Geduldig erklärt der Maler am Samstag einer Besucherin, warum ein Bild demnächst unter den Winkelschleifer kommt, was er von objektiven und subjektiven Qualitätskriterien für Bilder hält, wie ein Experiment mit Kritikern ausgegangen ist, auf deren Urteil über 20 seiner Bilder er gespannt war. Dann schnell etwas essen und noch ein paar Absprachen für die abendliche Musik treffen.
Doch das Warten lohnt sich für die Zuhörer in dem provisorisch hergerichteten Konzertraum. Obwohl ganz kurzfristig zusammengetrommelt, spielen Hansi Noack, Thomas Jarmatz, Olaf Piotrowsky, Uwe Schmied, Andreas Jackisch und TM Rotschönberg, als hätten sie das Stück öfter geprobt.
Immer wieder wechseln kräftige Farben mit zarten Tönen, ergeben sich reizvolle Zusammenklänge etwa zwischen Saxophon und Violine, wechselt der Sound vom vielstimmig organisiert lärmenden Orchester zu stilleren, nachdenklicheren Passagen. Nach über einer Stunde, mehreren Ansätzen zum Schlussakkord und mit viel Beifall klingen das Stück und der erste Atelier-Tag aus.
Der Katalog zur Aktion ist weiterhin in allen Geschäftsstellen der "Freien Presse" sowie im Buchhandel erhältlich: Kunstpfade 2. Wege zur Kunst in Sachsen. 222 Seiten. 14.80 Euro. ISBN 3-928678-83-3
(RG/UKA/UH/LR)