Der verlorene Schnitt

Der verlorene Schnitt ist eine Drucktechnik, die für Holzschnitt und Linolschnitt geeignet ist, um mehrfarbige Druckergebnisse zu erzielen. Bei dieser Drucktechnik wird die gesamte Druckplatte mit einer Grundfarbe eingefärbt, die auf das zu bedruckende Papier übertragen wird. Beispielsweise mit Schwarz (was auch für Konturen geeignet ist). Nun werden jene Bereiche, die in dieser Farbe in Erscheinung treten sollen, aus der Druckplatte weggeschnitten. Die Platte wird mit der nächsten Farbe gedruckt, z.B. Dunkelblau, und die schwarzen Bereiche kommen zum Vorschein, ansonsten ist das gesamte Papier dunkelblau. Jetzt kann das, was dunkelblau bleiben soll, aus der Druckplatte weggeschnitten werden, und das Papier wird mit der nächsten Farbe bedruckt, so daß die dunkelblauen Flächen sich abzeichnen. Es ist dabei zu beachten, daß auf dem Papier alle Schichten übereinander und nicht nebeneinander gedruckt werden. Natürlich besteht auch die Möglichkeit lasierend zu drucken, um so Mischfarben zu erzielen. Gegen Ende bleibt (falls man mit sehr vielen Farben druckt) im Falle des Linolschnittes ein dünnes Gerippe vom Linoleum übrig, so daß es empfehlenswert ist, das Linoleum vor dem Beginn auf eine Hartfaserplatte zu kleben. Wichtig ist natürlich auch, daß die einzelnen Farben exakt zueinander positioniert sind. Deswegen empfiehlt es sich, sowohl für das Linoleum als auch für das Papier einen Rahmen anzufertigen, in den beides paßgenau eingelegt werden kann. Die Farben sind Gemische aus Ölfarben und Harz, die schon so beschaffen sind, daß sie recht schnell trocknen (genaugenommen polymerisieren), dennoch kann eine Farbe erst nach etwa 24 Stunden auf die vorangegangene gedruckt werden. Während der Trocknungszeit kann der Kursteilnehmer an dem Holzschnitt oder Linolschnitt weiterarbeiten. Für die Teilnahme an einem Druckkurs muß der Teilnehmer so viele Tage einplanen, wie er Farben drucken will.

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